Eines der beherrschenden Themen für aktuelle und werdende Immobilieneigentümer wird in 2024 und darüber hinaus der Sanierungsaufwand für Gebrauchtimmobilien sein.
Gemessen an der Energieeffizienzklasse zählt bundesweit jedes zweite Einfamilienhaus zu den Sanierungsfällen. Es fällt in eine der drei schlechtesten Energieeffizienzklassen F, G und H. Dabei schrecken die hohen Kosten für eine energetische Sanierung viele Eigentümer ab. Der im Zuge der Haushaltskrise erfolgte zwischenzeitliche Stopp mehrerer Förderprogramme hat für zusätzliche Verunsicherung geführt. Inzwischen stehen allerdings wieder umfangreiche Fördermittel zur Verfügung. So werden beispielsweise Maßnahmen zum energetischen Heizungstausch und an der Gebäudehülle mit bis zu 70 % Zuschüssen der KfW gefördert.
Verkäufer von älteren, noch unsanierten Häusern stehen vor der Frage, selbst noch zu sanieren, um dann einen höheren Verkaufspreis erzielen zu können. Oder sich auf die inzwischen mit harten Bandagen (und guten Argumenten) geführten Preisverhandlungen mit gut informierten Kaufinteressenten einzulassen.
Nach der aktuellen Studie von EY liegt der Kostenaufwand für neue Fenster, ein neues Dach, Fassadendämmung und eine neue Heizung zwischen 800 und 1.500 € pro Quadratmeter.
Für ein Haus mit 150 qm Wohnfläche sind das Investitionen von bis zu 225.000 €.
Bei der Energieeffizienz deutlich besser schneiden Eigentumswohnungen ab. Hier verbessern innenliegende Wohnungen die Energieeffizienz eines Hauses deutlich. So fällt nur jede fünfte Wohnung in eine der drei schlechtesten Energieeffizienzklassen. Und auch wenn hier noch investiert werden muss, fallen je Wohnung deutlich kleinere Investitionen an. Beim Einfamilienhaus ist der Eigentümer allein für Dach, Fenster und Heizung zuständig.
Solange die Neubautätigkeit am Wohnungsmarkt weiter hinter den Erwartungen zurückbleibt, wird die Nachfrage nach Gebrauchtimmobilien hoch bleiben. Zu hoffen bleibt, dass die dafür aus dem Bundeshaushalt bereitgestellten Fördermittel dieses Mal ausreichen.